Ein gesunder Rasen bildet das Herzstück des Gartens. Egal ob als Spielweise für Kind und Tier oder als zierendes Grün, der Rasen macht über die Zeit so einiges mit und bedarf einer regelmäßigen Düngung. Doch wie gefährlich sind besagte Dünger für Hunde und wie lange muss ich warten, bis ich den Rasen nach einer Düngung wieder vollumfänglich nutzen kann?
Die Giftigkeit von Rasendünger für Hunde hängt von der Art des Düngers ab. Grundsätzlich ist organischer Dünger meist unbedenklich. Aufgrund der Salze sollte dein Hund den Rasen abhängig von den Inhaltsstoffen ein bis zwei Tagen nicht mehr betreten.
Was es alles bei der Nutzung von Dünger zu beachten gibt und welcher Dünger unbedenklich für Mensch und Tier ist, erfährst du hier.
Welcher Rasendünger ist für Hunde geeignet?
Viele Tierhalter stellen sich die Frage, welcher Rasendünger dem Hund beim Tollen auf dem Grün keinen Schaden zufügt. Bei der Vielfalt aller Dünger im Einzelhandel ist es leicht, den Überblick zu verlieren.
Neben organischen Düngern stehen mineralische oder organisch-mineralische Produkte im Regal. Zu den geeigneten erhältlichen Düngern gehören in erster Linie Dünger auf organischer Basis. Sie sind sowohl für Hunde als auch für Katzen und andere Tiere geeignet.
In organischem Dünger sind Nährsalze enthalten, welche jedoch gut und sicher verpackt in einer organischen Substanz verborgen liegen. Häufig ist die Ausbreitung der Produkte von einem unangenehmen Nebengeruch begleitet. Der organische Dünger basiert letztlich auf der Zersetzung des organischen Materials und der Freisetzung der Nährstoffe.
Hieraus ergibt sich eine langfristige Wirkung und ein nur schleppender Eintritt der Wirkung. Neben der Erhöhung des Nährstoffgehalts im Boden sorgt er ebenfalls zur Verbesserung der Eigenschaften des Bodens.
Vorsicht:
Organischer Dünger auf Tierbasis steht auf dem Speiseplan von fleischfressenden Tieren. Inhaltsstoffe wie Knochenmehl oder Blutmehl verströmen einen für die Vierbeiner anlockenden Duft.
Der Gedanke, tierischen Dünger zu verwenden, ist den meisten Gartenfreunden allerdings zuwider. Angenehmer ist die Nutzung von vornehmlich organischem und tierfreiem Rasendünger, der sich als die optimale Wahl erweist, wenn Katzen oder Hunde den Rasen als Spielwiese nutzen.
Marken wie Plantura konzipieren ihre Dünger grundsätzlich tierfrei und normalerweise organisch. Das Prädikat organisch dürfen in Deutschland nur Dünger tragen, welche keinerlei weiteren chemischen Zusatzstoffe enthalten. Für Menschen und Hunde sind sie aus diesem Grund in ihrer reinen Form nicht gefährlich.
Welche Rasendünger sind giftig für Hunde?
Problematisch sind vorwiegend mineralische Dünger, welche chemische Elemente wie Blaukorn beinhalten. Die darin enthaltenen Stoffe können bei Kontakt zu diversen Vergiftungserscheinungen beim Hund führen.
Besondere Vorsicht ist dann geboten, wenn du mineralischen Rasendünger mit weiteren Zusätzen wie Pestiziden oder Herbiziden verwendest. Eine Vergiftung durch Pflanzenschutzmittel äußert sich bei erwachsenen Tieren durch einen vermehrten Speichelfluss, Erbrechen, Erregung, Muskelzittern sowie Appetitlosigkeit.
Im Falle des Mineraldüngers sind vorwiegend Nitrate für die Vergiftungserscheinungen verantwortlich. Gelangen sie in den Magen-Darm-Trakt, reizen sie dort die Schleimhäute und gelangen in den Blutkreislauf.
Dort zerstören sie das Hämoglobin im Blutkreislauf und hemmen die Sauerstoffaufnahme der roten Blutkörperchen. Abhängig von der konsumierten Menge an Dünger kann dieser Zustand schnell lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Zu den typischen Symptomen gehören Atemnot, Krämpfe, Durchfall, Erbrechen und Taumeln.
Tipp:
Wenn du direkt nach dem Düngen ausgiebig wässerst, dringen die Nährstoffe rascher in den Boden ein. Zusätzlich lohnt es sich, das Granulat gründlich in das Erdreich einzubetten, sodass eine gleichmäßige Auflösung gewährleistet ist.
Wie lang darf der Hund den Rasen nach dem Düngen nicht betreten?
Wie lange du deinen Hund nach dem Düngen nicht auf den Rasen lassen darfst, hängt davon ab, welche Art von Dünger zum Einsatz kam. Im Falle eines organischen und natürlichen Düngers kann der Hund rein theoretisch direkt nach der Düngung zurück auf den Rasen.
Anders verhält es sich bei der Streuung von künstlichen Rasendünger wie Blaukorn. Im Gegensatz zu seinem recht harmlosen Namen ist diese Substanz keineswegs unbedenklich für Mensch und Tier. Der künstlich synthetisierte Dünger kann gerade für Tiere und Kleinkinder eine Gefahr darstellen.
Nach der Anwendung des Düngers solltest du mindestens einen Tag warten, bevor du deine Tiere wieder auf den Rasen lässt. Folgt Regen auf die Düngung, kann dies den Prozess beschleunigen.
Letzten Endes kommt es allerdings immer darauf an, welches Produkt in welchem Verhältnis du zur Düngung verwendet hast. Ein Puffertag, also insgesamt zwei Tage, reichen in der Regel aus.
Anders sieht es allerdings aus, wenn neben mineralischem Dünger mit Nitraten, Phosphaten oder Ammoniak-Verbindungen sogenannter Spezialdünger gegen Unkraut oder Moos zum Einsatz kommt. Eisendünger beispielsweise baut sich nur sehr langsam ab und wirkt nicht nur auf Moose giftig, sondern auch auf Mensch und Tier.
Abhängig davon, wie häufig Niederschlag fällt, ist der Rasen über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen nicht betretbar. Nicht nur bei der Verwendung von Eisendünger, auch bei der Nutzung von Rasendünger mit Herbiziden oder Unkrautvernichtern ist Vorsicht angeraten.
Der Hund gehört in diesem Fall aus Sicherheitsgründen für einige Wochen nicht auf den Rasen.
Können Hunde an Rasendünger sterben?
Grundsätzlich lässt sich auf diese Frage keine pauschale Antwort liefern, da sich der Konsum abhängig von der Art des Düngers unterschiedlich auf einen Hund auswirkt.
Während der Konsum von den meisten organischem Dünger keineswegs zum Tod eines Hundes führt, gab es schon in der Vergangenheit zahlreiche Todesfälle durch den Einsatz von Rizinus-Schrot. Einige organische Rasendünger enthielten den Zusatz Rizinus-Schrot, welche zur Anreicherung des Rasens mit Stickstoff dienen.
Info:
In der Schweiz ist der Zusatz Rizinus-Schrot seit mehreren Jahren gesetzlich verboten.
Allerdings enthalten die Rückstände aus der Rizinusöl-Produktion das hochgiftige Rizin. Bei Hunden kommt es im Falle eines Konsums zu starken Vergiftungserscheinungen oder gar zum Tode. Selbst auf kleinste Dosen des Giftes reagieren Tiere empfindlich. Einige Düngerhersteller verzichten aus diesem Grund schon seit einiger Zeit auf den Zusatz von Rizinus-Stoffen.
Was tun wenn mein Hund Rasendünger gefressen hat?
Insofern dein Hund organischen Dünger zu sich genommen hat, besteht in der Regel keinerlei Gefahr. Anders verhält es sich bei mineralischem Rasendünger, welcher beispielsweise Stickstoffverbindungen enthält und somit gefährlich für Hunde ist.
Hat dein Hund demnach eine gefährliche Substanz, etwa Blaukorn verschluckt, ist die korrekte Anwendung erster Hilfe Maßnahmen für den Hund mitunter eine lebensrettende Maßnahme.
Eine besondere Gefahr geht hiervon für Jungtiere und Welpen aus. Wie tödlich das Gift wirkt, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Körpergewicht des Hundes ab. Im Falle von Blaukorn besteht die Gefahr für das Tier aufgrund des extrem hohen Nitrit-Gehalts im Dünger.
Die Substanz kann sich nach Regenfällen etwa auch lösen und sich in Pfützen am Rand des Grundstücks sammeln. Dort kann es nach Aufnahme eine tödliche Nitrit-Vergiftung auslösen. Besteht ein begründeter Verdacht einer Vergiftung, sind folgende Schritte unverzüglich durchzuführen:
- Ist der Hund bewusstlos, bringe ihn in eine stabile Seitenlage. Hat sich der Hund übergeben, halte die Atemwege frei.
- Leine den Hund an und wirke beruhigend auf ihn ein. Lege ihm keine Maulschlinge an, da sonst Erstickungsgefahr droht.
- Führe kein Erbrechen herbei. Du könntest die Situation weiter verschlimmern. Im schlimmsten Fall könnte das Erbrochene die Atemwege des schwachen Tieres blockieren.
- Suche direkt den Tierarzt auf oder kontaktiere den Tierarzt-Notruf.
FAQ – Häufige Fragen zur Giftigkeit von Rasendünger für Hunde
Welche Symptome ruft eine Vergiftung hervor?
Neben Erbrechen gehören abhängig von der konsumierten Substanz Atemnot, Kreislaufprobleme, Krämpfe, Speicheln oder Durchfall auf. Bei stärkeren Vergiftungen ist auch Ohnmacht des Tieres möglich.
Wie handelt man korrekt im Falle einer Vergiftung?
Entgegen der landläufigen Meinung darfst du bei deinem Tier kein Erbrechen herbeiführen. Bring dein Tier direkt zum nächstgelegenen Tierarzt oder setze einen Tierarzt-Notruf ab.
Welcher Dünger ist harmlos für Tiere?
Unbedenklich sind meistens organische Dünger, da Nährstoffe in einer natürlichen und biologischen Form vorliegen. Wie gefährlich ein Dünger ist, lässt sich der Inhaltsangabe entnehmen.
Ist Dünger auch für Menschen gefährlich?
Ja, auch für Menschen kann giftiger Dünger wie Blaukorn durchaus gefährlich werden. In der Regel geht einer Vergiftung der direkte Kontakt mit dem Gift oder der Konsum voraus.