Kaninchen gehören zur Familie der Hasen, weisen jedoch abgesehen von einem ähnlichen Körperbau kaum Ähnlichkeiten vor. Die Tiefbauspezialisten leben nämlich in großen Familien und hausen bevorzugt in unterirdischen Tunnelsystemen.
Während die Eigenart in der freien Wildbahn das Fortbestehen des Tiers sichert, kann das Buddeln im eigenen Garten einige Probleme mit sich führen. Wir möchten dir deshalb den besten Kaninchen Buddelschutz fürs Außengehege vorstellen!
Buddelschutz für Kaninchen – Notwendigkeit der Maßnahme
Buddeln ist ein lebensnotwendiges Grundbedürfnis der kleinen Nagetiere. Die deutlich langsameren Verwandten des Hasen fühlen sich in den tiefen Bauten wohl und sicher. Für Tierhalter geht das Verhalten mit zahlreichen Problemen einher.
Neben Schäden an der Grasnarbe bedeutet der Buddeldrang zudem Gefahren für das Tier selbst. Ein Gehege schützt nicht nur vor dem Entkommen, sondern hält Eindringlinge wie Marder und Wölfe fern von den wehrlosen Tieren.
Grundsätzlich gilt:
Die Notwendigkeit für einen Buddelschutz besteht etwa für Nachtgehege und wenn ein ausgeprägter Drang zum Buddeln besteht.
Problematiken von Buddellöchern
Grundsätzlich gilt beim Halten von Kaninchen der Grundsatz, gegrabene Löcher nicht zu tolerieren. Das regelmäßige Versiegeln von Tunneln bedient dabei gleich mehrere Zwecke.
- Ausgeweitete Tunnelsysteme können sich im schlimmsten Fall durch den gesamten Garten erstrecken. Kranke Tiere ziehen sich bei Bedarf gerne zurück und sind für den Halter so schnell unerreichbar. Der Aufwand zur Freilegung des Tiers kann enorme Ausmaße annehmen.
- Tunnel können für Buddelspezialisten selbst zur Todesfalle avancieren. Immer häufiger stürzen Tunnelsysteme aufgrund einer unzureichenden Festigkeit des Erdreichs zusammen und verschütten die Tiere, die aus eigener Kraft nicht mehr aus den Tunneln entkommen.
- Besonders für trächtige Tiere ist die Installation eines Buddelschutzes wichtig. Junge kommen im Freiland in sogenannten Satzröhren zur Welt, auf die ein Halter keinen Zugriff hat. Eine zureichende Versorgung der Jungtiere sowie des Muttertiers ist somit nicht mehr möglich.
Obgleich das regelmäßige Verschließen von Löchern, die einen halben Meter übersteigen grundsätzlich empfehlenswert ist, stellen Satzröhren von scheinträchtigen Tieren eine Ausnahme dar. Aufgrund der hormonellen Änderungen besteht die Neigung, Wurfhöhlen anzulegen.
Das verfrühte Verschließen regt das Tier zum erneuten Anlegen einer Satzröhre an. Kaninchen verschließen unbenötigte Röhren mit Ende der Scheinträchtigkeit vollkommen selbstständig.
Buddelschutz Kaninchen Außengehege Boden – die sichersten Varianten
Halter können auf verschiedene Arten von Systemen als Kaninchen Ausbruchssperre zurückgreifen, um die Sicherheit ihrer Tiere gewährleisten. Die unterschiedlichen Varianten gliedern sich dabei in ebenerdige, unterirdische und seitliche Systeme.
Das Prinzip ist jedoch stets dasselbe. Neben dem reinen Schutz vor den Gefahren, welche durch das Buddeln entstehen, lassen sich so gezielt Bereiche schaffen, in welchen Kaninchen ihr Grabbedürfnis ausleben können.
Ebenerdiger Buddelschutz Kaninchen
Ein ebenerdiger Buddelschutz hat gleich mehrere Vorteile. Der größte Vorteil gegenüber anderer Arten liegt in seiner raschen Montage. Es besteht zudem keine Notwendigkeit zum Erdaushub, sodass die Grasnarbe vollständig erhalten bleibt. Vielmehr verwächst der Buddelschutz mit der Zeit und fügt sich so vollständig nahtlos ins Erdreich ein.
Merke:
Besonders kleine Gehege lassen sich mit den Materialien kostengünstig und schnell ausstatten. Allerdings bremst er das natürliche Grabeverhalten der Kaninchen.
Zu den bewährten Möglichkeiten für einen ebenerdigen Buddelschutz gehören so beispielsweise:
Sechseckdraht
Neben dem klassischen Rasenschutzgitter und dem Volierendraht eignet sich ein Sechseckdraht als Buddelschutz. Namensgebend ist die sechseckige Form der Maschen. Vorteilhaft sind die niedrigen Materialkosten und die einfache Verlegung. Kaninchen neigen jedoch dazu sich in den groben Maschen zu verhaken und verletzen.
Abhilfe schafft eine zusätzliche Erdschicht, durch welche das Drahtgeflecht schnell mit dem Erdreich verwächst. Leider ist eine erneute Verlegung mit der Zeit notwendig, da das Netz der Witterung anheim fällt.
Durch die porösen Bruchstellen entstehen Schlupflöcher, welche Mardern und anderen Raubtieren Zugang verschaffen. Weiterhin ist der Sechseckdraht anfällig für Rost.
Keine Produkte gefunden.
Rasenschutzgitter
Als ebenerdige Schutzmaßnahme hat sich das Rasenschutzgitter besonders als einfache Methode zur Absicherung bewährt. Es schützt die Grasnarbe vor Schäden durch Buddelaktivitäten und sticht durch eine einfache Verlegung hervor. Besonders gut eignet sich das Rasenschutzgitter bei größeren Rasenflächen.
Die Befestigung des Gitters erfolgt mittels spezieller Anker, die im Erdreich befestigt sind. Alternativ lässt sich das Gitter mit Gewichten oder Steinen auf dem Erdreich fixieren, bis es mit dem Rasen verwachsen ist.
Obgleich das Gitter den Rasen und den Boden vor Verwüstung schützt, bietet es keinen ausreichenden Schutz vor räuberischen Tieren wie Katzen oder Mardern. Selbst Kaninchen sind in der Lage, das Netz mit einem kräftigen Biss zu durchdringen.
Volierendraht
Sein Einsatzgebiet liegt ursprünglich in der Absicherung von Vogelhabitaten, lässt sich aber vorzüglich in ein Nachtgehege von Kaninchen integrieren. Die Verlegung der Schutzmaßnahme erfolgt nach dem Prinzip des Rasenschutzgitters. Obwohl die feinmaschige Art recht sicher ist, können sich besonders Jungtiere in den Maschen verhaken und verletzen.
Bevor Volierendraht einsatzbereit ist, dauert es einige wenige Tage, bis sich das Gras erholt hat und der Draht vom Erdreich verschlungen ist. Alternativ beschleunigt sich der Vorgang durch das Ausbringen von einer zweiten Erdschicht über das Drahtgeflecht.
Der Draht schützt nicht nur vor unerwünschten Ausbruchsversuchen, sondern hält Eindringlinge sicher und zuverlässig von den Kaninchen fern. Empfehlenswert ist daher eine Mindeststärke des Drahts von einem Millimeter sowie einer Punktverschweißung und Verzinkung.
Keine Produkte gefunden.
Gehwegplatten
Sie unterbinden das Buddelverhalten von Kaninchen komplett und bieten einen allumfassenden Schutz. Sowohl Tag- als auch Nachtgehege lassen sich mit den robusten Platten absichern. Dabei profitieren Halter von der einfachen Möglichkeit zur Reinigung.
Im Handel existieren zahlreiche unterschiedliche Platten aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff oder Naturstein. Jede Variante hat dabei ihre eigenen Vorteile. Während Kunststoffplatten besonders günstig und einfach zu verlegen sind, können sogenannte Rasengittersteine Schutz vor Raubtieren gewähren und eine Schlammbildung bei Niederschlag verhindern.
Unterirdischer Buddelschutz Kaninchen
Anders als ein ebenerdiger Buddelschutz ist bei der Errichtung eines unterirdischen Buddelschutzes ein Erdaushub notwendig.
Die Methode bietet einen erhöhten Schutz vor räuberischen Aktivitäten und Ausbruchversuchen, allerdings ist das Verlegen besonders bei größeren Gehegen sehr zeit- und arbeitsaufwändig, da: Je größer die Fläche, desto größer der benötigte Erdaushub.
Folgende Möglichkeiten existieren dabei für Halter:
Volierendraht
Nicht nur oberirdisch, sondern auch im Untergrund ist die Nutzung des vielseitigen Drahtgeflechts möglich. Hierfür ist der Draht tief im Erdreich einzusetzen. Bewährt hat sich eine Tiefe von etwa 30 Zentimetern. Tatsächlich birgt die unterirdische Verlegung gleich mehrere Vorteile.
Im Erdreich ist der Draht nämlich vermehrt vor Witterungseinflüssen geschützt. Dies sorgt für mehr Stabilität und schützt sogleich vor Korrosion.
Keine Produkte gefunden.
Estrichmatten
Allseits beliebte Estrichmatten erfreuen sich als Buddelschutz einer großen Popularität. Die unterirdisch verlegten Platten eignen sich hervorragend zur Absicherung eines Nachtgeheges. Schon für kleines Geld lässt sich das Gehege vor unbefugten Zugriffen schützen. Wichtig ist hier die korrekte Anordnung der Matten.
Durch eine versetzte Verlegung ist es Mardern unmöglich, sich durch den Buddelschutz zu kämpfen. Trotz ihrer Stabilität bieten die Platten den Kaninchen einen großen Komfort. Eine dünne Erdschicht über den Platten bietet Raum für Graswachstum, sodass die Kaninchen weiterhin auf weichem Untergrund laufen.
Keine Produkte gefunden.
Tipp:
Aufgrund der größeren Maschenabstände am Rand ist ein zusätzlicher Randschutz notwendig. Damit die Matten halten, ist die Verknüpfung der einzelnen Platten mit Draht oder weiteren witterungsfesten Materialien wichtig.
Betonfundament
Das Legen eines Betonfundamentes bietet maximale Sicherheit, erfordert allerdings einen hohen Zeit- und Materialaufwand. Nach Aushub des Erdreichs im gesamten Gehegebereich sorgt ein gegossenes Plattenfundament für die notwendige Sicherheit.
Die optimale Tiefe für das Fundament liegt bei einer Tiefe von knapp 30 Zentimetern. Sowohl Raubtieren als auch den Kaninchen ist das Durchbrechen der Schutzbarriere unmöglich.
In Kombination mit einem bissfesten Gartenzaun hat sich das Betonfundament als sicherster Buddelschutz einen Namen gemacht. Obgleich das Fundament vor einem Ausbruch schützt, ermöglicht es den Tieren ein eingeschränktes Graben im Garten.
Keine Produkte gefunden.
Seitlicher Buddelschutz
Diese Form der Absicherung ist insbesondere bei sehr großzügig geschnittenen Freilandgehegen sinnvoll. Die schiere Fläche beugt Ausbruchsversuchen vor.
Obgleich ein solcher Schutz ein besonders hohes Preisleistungsverhältnis besitzt, leidet der Garten oftmals unter der starken und ungezügelten Grabeaktivität der Kaninchen. In Folge dessen sterben vereinzelte Grasflächen vollkommen ab, zudem sind Hygienemaßnahmen erschwert.
Den seitlichen Buddelschutz gibt es in verschiedenen Variationen. In jedem Fall ist eine regelmäßige Kontrolle der Sicherungsform sinnvoll. Tunnel in der unmittelbaren Nähe der Bezaunung sind unverzüglich zu schließen, um einen Ausbruch der Tiere zu vermeiden. Folgende Systeme können als seitlicher Buddelschutz fungieren:
Volierendraht
Im Erdreich verankert dient Volierendraht als empfehlenswerter Seitenschutz. Befestigt ist der Draht dabei an Holzbalken oder anderen robustem Materialien.
Tipp:
Im Falle von Holz ist eine leichte Versetzung nach oben ratsam. Der direkte Kontakt mit der Erde kann die Bildung von Schimmel fördern.
Den Draht gibt es im Handel in verschiedenen Stärken und Maschenweiten. Ratsam ist hier eine Maschenweite zwischen 12 und 19 Millimetern und einer Drahtstärke von mindestens 0,5 Millimeter. So bietet der Seitenschutz ausreichend Schutz vor Raubtieren.
Keine Produkte gefunden.
Drahtrand
Provisorisch lassen sich kleinere Flächen mit einem Drahtrand absichern. Durch eine Befestigung von Drahtgeflechten an Zäunen ergibt sich mit der Zeit ein sicherer Unterbuddelschutz.
Bis der Draht eine gewisse Festigkeit erlangt, ist deine Geduld gefragt. Die untere Seite des Drahts, die nach innen gewölbt auf dem Gras aufliegt, ist erst sicher, wenn sie mit dem Erdreich verwachsen ist.
Betonfundament
Ein seitliches Betonfundament hält aufgrund seiner Stärke selbst Mardern stand. Für mehr Standfestigkeit gießt du das Fundament im besten Fall in eine Tiefe von mindestens 30 Zentimetern mit einer Dicke von mindestens 10 Zentimetern.
Das Fundament lässt sich mit einem Gartenzaun deiner Wahl kombinieren und fertigstellen. Wichtig ist ein entsprechend geringer Balkenabstand.
Keine Produkte gefunden.
Estrichmatten
Estrichmatten eignen sich ebenso wie Gehwegplatten für die Gehege-Absicherung. Besonders im Nachtgehege dienen sie als optimaler Buddelschutz im Gehege. Für die Verlegung ist ein Erdaushub notwendig.
Wie bei dem unterirdischen Buddelschutz, ist die versetzte Verlegung im Kaninchengehege zum Schutz der Kaninchen sinnvoll. Die Befestigung in der Erde erfolgt in einer Tiefe von rund 30 cm. Randmaschen eignen sich nicht zur Errichtung eines Seitenschutzes.
Keine Produkte gefunden.
Gehwegplatten
Bevorzugst du einen langlebigen und stabilen Schutz, sind Gehwegplatten die Baustoffe deiner Wahl. Die günstigen Platten sind schon für wenige Euro erhältlich. Die höchste Stabilität erreichst du, indem du die Platten in eine Tiefe von mindestens 30 cm einlässt.
Flexibler Buddelschutz
Bist du noch nicht sicher, wo sich der fixe Standpunkt des Geheges befinden soll oder befindet sich der Garten im Umbau, bietet sich ein flexibler Buddelschutz zur provisorischen Bodensicherung an.
Neben einem geringen Aufwand profitierst du hier von einer flexiblen Nutzung an unterschiedlichen Standorten. Nachteilig ist die verringerte Ausbruchssicherheit.
Nägel
Ein durchlässiger Boden erlaubt die Verwendung von Nägeln als flexiblen Buddelschutz. Die Nägeln schlägst du hierbei lose oder durch ein Holzbrett ins Erdreich. Die minimale Länge der Nägel liegt bei 30 cm.
Alternativ bietet sich die Nutzung von Heringen statt Nägeln an. Dieser Schutz ist besonders günstig und lässt sich bereits für wenige Euro errichten.
Tipp:
Je nach Bodenbeschaffenheit sind Nägel nicht geeignet. Besonders steinige Böden bieten keinen ausreichenden Halt.
Buddelschutz für Kaninchen – Qualitätsmerkmale für Materialien
Bei der Wahl der richtigen Materialien gibt es zahlreiche Stolpersteine. Von der falschen Maschengröße über einen suboptimalen Durchmesser bis hin zu unqualitativen Materialien: beachte folgende Qualitätskriterien, um deinen Kaninchen den bestmöglichen Schutz zu bieten.
Maschengröße
Obgleich ihrer Größe bietet ein mittelgroßer Maschenabstand keinen realen Schutz vor einem Ausbruch. Je größer die Maschen, desto größer das Verletzungsrisiko der Tiere bei einem Ausbruchsversuch. Selbst wenn der Ausbruch nicht gelingt, können die Tiere in den Maschen steckenbleiben und ohne fremde Hilfe nicht mehr entkommen.
Selbst wenn Kaninchen nicht durch die Maschen gelangen, können flinke Räuber wie Katzen oder Marder selbst kleinste Lücken ausnutzen. Die empfohlene Maschenweite liegt daher bei maximal 10 x 10 Millimeter.
Durchmesser
Der Biss eines Kaninchens ist nicht zu vernachlässigen. Die Nagetiere verfügen über einen kräftigen Biss und können kleinere Drahtgeflechte spielend zerbeißen. Unabhängig von der Art des Drahtes sollte die Dicke des Drahtes mindestens 1 Millimeter betragen.
Tipp:
Ratsam ist die Wahl eines Drahts von einer Stärke von 1,5 Millimetern. So ist die maximale Sicherheit der Tiere vor Raubtieren gewährleistet.
Materialien
Nicht nur die Maschengröße und der Durchmesser, sondern das Material selbst spielt eine entscheidende Rolle. Hochwertiger Draht besteht aus Edelstahl und einer Feuerverzinkung.
Der Draht ist je nach Art der Verbauung Witterungseinflüssen ausgesetzt. Durch Korrosion bilden sich bereits nach wenigen Monaten Risse und Löcher im Geflecht. Eine Feuerverzinkung beugt dem vor und sorgt über Jahre hinweg nach Montage für Sicherheit im Kaninchengehege.
Richtiger Umgang mit Buddellöchern
Besonders bei seitlichen Buddelschutzsystemen ist das regelmäßige Entfernen von Tunneln notwendig. Die Verschließung erledigst du dabei mit großen Steinen oder stabilen Platten. Weniger geeignet ist die Nutzung von grobmaschigen Gittern, da hier eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht.
Am Zaunrand besteht durch Tunnel ein erhöhtes Ausbruchsrisiko. Grundsätzlich gilt: Je kleiner das Gehege, desto höher das Risiko eines Ausbruchsversuchs.