Bei den ominös anmutenden Silberfischen handelt es sich bekanntlich nicht um Fische, sondern um wenige Zentimeter große Insekten. Wie Ratten, Mäuse oder Tauben fühlen sie sich besonders in urbanen Gegenden wohl und haben ihren Lebensraum nahezu ausschließlich auf menschliche Behausungen verlagert.
Obwohl es sich bei den Tierchen um Lästlinge handelt, eine Gefahr für Menschen geht von ihnen in der Regel eher nicht aus.
Kommen Silberfische ins Bett?
In der Regel sind Silberfische in einer dunklen und möglichst feuchten Umgebung anzutreffen. Hier fühlen sich die Fische besonders wohl, da das Nahrungsangebot für sie besonders groß ist. So ernähren sich Silberfische wahlweise von Zucker, Mehl, Backwaren oder Getreideflocken, aber auch von Schimmelpilzen, Algen, Hausstaubmilben oder Hautschuppen.
Im Bett verbringen wir einen Großteil unseres Lebens und hinterlassen im Schlaf zahlreiche Hautschuppen auf dem Laken. Diese organischen Abfälle sind häufig der Grund für einen hohen Befall mit Hausstaubmilben.
Auch Silberfische fühlen sich von dem hohen Futterangebot im Bett angelockt und können theoretisch mitunter aus dem Badezimmer oder dem Keller in unsere Schlafräume gelangen.
Grundsätzlich besitzen Silberfische keine Flügel, allerdings handelt es sich bei ihnen um wahre Kletterkünstler. Auch wenn die Tiere die direkte Anwesenheit von Menschen eher meiden, besteht die Möglichkeit, dass das Insekt über ein Bettbein auf die Matratze klettert.
Natürlich geht von Silberfischen im Bett keine Gefahr für dich aus. In der freien Wildbahn sind Silberfische in der Lage, über einen Zeitraum von mehreren Wochen ohne Nahrung zu überleben, ehe sie sich in vielbesuchte Schlafräume trauen.
Merke:
Die Tiere fühlen sich magisch von Staub und Unordnung angezogen. Halte deine Wohnung möglichst sauber und vermeide eine zu große Feuchtigkeit in deinen Schlafräumen. Hilfreich ist regelmäßiges Lüften zum Aufstehen und vor dem Schlafengehen.
Können Silberfische ins Ohr krabbeln?
Im Innenohr herrschen dank des feuchtwarmen Klimas für einen Silberfisch eigentlich die besten Bedingungen. Wenn Silberfische in der Nacht ihre Angst vor dem Menschen ablegen und sich im Bett einfinden können, gelingt es ihnen auch sicherlich, ins menschliche Ohr zu krabbeln. Was erstmal sehr unheimlich klingt, gehört mehr oder weniger ins Reich der Mythen.
In der Vergangenheit berichteten Patienten bereits von verschiedenen Insekten im Ohr. Marienkäfer, Motten oder Ohrenkneifer verirren sich in den Gehörgang und schaffen den Rückweg teilweise nicht mehr aus eigener Kraft.
Der Betroffene verspürt im ersten Moment ein ungewöhnliches Druckgefühl im Innenohr. Dieser Umstand ist für uns Menschen keineswegs ungefährlich. Um eine Infektion oder einen Hörverlust zu vermeiden, ist eine ärztliche Untersuchung zwingend erforderlich. Verbleibt das Insekt im Gehörgang, sind entzündliche Prozesse und eine starke Schmerzentwicklung infolge des Fremdkörpers möglich. Zu den typischen Symptomen zählen:
- Blutungen
- Hörverlust
- Ohrensausen
- Schmerzen im Innenohr
Silberfische können im Laufe ihres Lebens eine Größe von etwa 1,2 Zentimetern ohne Fühler und Schwanz erreichen. Als relativ große Insekten ist die Chance recht unwahrscheinlich, dass sich ausgewachsene Silberfische im Gehörgang verirren.
Krabbeln Silberfische in den Mund?
Jeder Mensch isst im Laufe eines Jahres etwa acht Spinnen. Bei dieser gern an Stammtischen kursierenden Legende handelt es sich allerdings lediglich um einen Mythos. Zwar gehen Silberfische gerne auf Entdeckungsreise, jedoch handelt es sich bei den Insekten um recht scheue Tiere.
Als Beutetiere halten sie sich in Ritzen und Löchern in der Wohnung versteckt und meiden jedes unnötige Risiko. Häufig bist du über die Anwesenheit der Silberfische nicht einmal im Bilde.
Natürlich lässt sich nicht vollkommen ausschließen, dass ein Insekt in deinen Mund oder deine Nase krabbelt. Natürlich ist so etwas extrem selten. Aber selbst wenn du während des Schlafs einen Silberfisch verschluckst, bedeutet das für dich noch lange keine Gefahr.
Deine Magensäure ist in der Lage, den Silberfisch und sämtliche Erreger in seinem Körper in seine Einzelteile zu zersetzen.
Sind Silberfische gefährlich?
Tatsächlich handelt es sich beim Silberfisch nicht um einen Lästling. Ganz im Gegenteil, die Insekten zählen sogar zu den Nützlingen, da sie sich hauptsächlich von Schimmelpilzen, Hautschuppen und Algen ernähren.
Auch Hausstaubmilben fallen in das Beuteschema der nachtaktiven Insekten. So tun sie Allergikern etwas Gutes, indem sie die Milbenpopulationen und deren Ausscheidungen dezimieren. Darüber hinaus leisten dir Silberfische einen weiteren Dienst.
Treten sie plötzlich in großer Anzahl in deinem Badezimmer oder deinem Keller auf, deutet das auf ein deutliches Problem mit dem Feuchtigkeitshaushalt der Räumlichkeiten hin.
Aufgrund ihres exotischen Aussehens hält sich die Begeisterung in der Bevölkerung für die Urzeitinsekten dennoch stark in Grenzen. Dabei sind sie durch und durch harmlos und stellen keinerlei Gefahr für uns Menschen dar.
Grundsätzlich tragen Silberfische keine Krankheitserreger in ihrem Körper und kommen daher nicht als Überträger von Krankheiten oder Pilzen in Frage. Auch sind Silberfische oder deren Ausscheidungen nicht giftig für uns Menschen.
Allerdings gibt es Fälle, in denen Menschen allergisch auf den Kontakt mit Silberfischen reagieren. Im Laufe ihres Lebens häuten sich die Tiere mehrfach. Dabei verlieren sie ihre kleinen Schuppen, die austrocknen und sich mit dem Staub in der Wohnung vermischen.
Beim Laufen, Föhnen, Lüften oder Heizen wird dieser Staub in die Luft gewirbelt. Gelangen die Rückstände in die Lunge, können sie mitunter allergische Reaktionen auslösen.
Info:
Wir Menschen fallen nicht ins Beuteschema von Silberfischen und haben aufgrund unserer widerstandsfähigen Haut auch keine Bisse oder gar Stiche zu befürchten. Auch verbreiten die Tiere keine Krankheitserreger.
Allerdings können Silberfische unsere Habseligkeiten angreifen. Da sie sich nicht nur von toten Insekten und Hautschuppen ernähren, sondern auch von Tapeten oder Kleber, Textilstoff und Pappe, können sie unsere Kleidung, Bücher, Tapeten oder Möbel anknabbern.
Wie werde ich Silberfische aus dem Schlafzimmer los?
Obwohl von den Tieren kein gesundheitliches Risiko ausgeht, sollte man Silberfische nicht einfach ignorieren. Treten Silberfische nur vereinzelt auf, ist dies noch kein Grund zur Sorge. Problematisch wird es erst bei einer größeren Besiedelung. Als Indikator für Schimmelbefall zeigt ein starker Befall möglicherweise ein Schimmelproblem durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit an.
Da Silberfische lediglich das Symptom darstellen, sollte man sich vorab mit dem zugrundeliegenden Problem befassen. Durch ordentliches und ausgiebiges Lüften kannst du die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause regulieren. Sorge auch in deinem Badezimmer dafür, dass keine Restfeuchtigkeit nach dem Baden oder Duschen im Raum verbleibt und lüfte nach jedem Duschgang ausgiebig.
Hast du das Problem mit dem Schimmelbefall beseitigt, gilt es, die Tiere aus deinem Zuhause zu vertreiben. Folgende Tipps und Tricks können dir dabei behilflich sein:
- Dichte Ritzen und Fugen sachgemäß ab, um den Tieren ihren Lebensraum zu nehmen.
- Halte die Luftfeuchtigkeit in sämtlichen Räumen zwischen 40 und 60 Prozent.
- Verteile Duftsäckchen mit Lavendel- und Zitronenduft in deinem Schlafzimmer.
- Lege eine zusammengerollte und befeuchtete Zeitung auf den Schlafzimmerboden und warte für ein paar Tage. Mit der Zeit finden sich die Tiere in der Zeitung ein, die du anschließend draußen entsorgen kannst.
Info:
Klebefallen oder Backpulver-Zuckerfallen sind zwar effizienter, bedeuten für die Tiere aber große Qualen. Da die Tiere nützlich für unser Ökosystem sind, möchten wir von derartigen Fangmethoden abraten.
Fazit
So harmlos wie Silberfische für uns Menschen auch sind, so ungerne möchte man sie als Mitbewohner im Eigenheim willkommen heißen. Grundsätzlich deutet ein Befall mit Silberfischen immer auf ein gravierendes Feuchtigkeitsproblem hin. Ist das Problem behoben, verschwinden die Fischchen in der Regel von selbst.