Naturbelassene Gärten dienen als Eldorado für Igel. Die nacht- und dämmerungsaktiven Stacheltiere, die sich bevorzugt von Spinnen, Schnecken, Käfern, Ohrwürmern, Regenwürmern und Raupen ernähren, zählen zu der Gattung der Insektenfresser und nutzen insbesondere den Herbst, um Fettreserven für den Winterschlaf anzulegen.
Nachfolgend findest du wertvolle Informationen rund um das Thema “Fressen Igel Schnecken?“.
Ernähren sich Igel von Schnecken?
Igel fressen Schnecken. Sie sind ein essentieller Baustein einer artgerechten Igelnahrung. Abhängig von der jeweiligen Jahreszeit und der damit einhergehenden Witterung verzehren die Säugetiere demnach sowohl Schnecken mit als auch ohne Gehäuse. Rund 10 % der artgerechten Igelnahrung basiert durchschnittlich auf Schnecken.
Situative Temperaturverhältnisse und Niederschlagsmengen entscheiden grundsätzlich über das temporäre Futterangebot der Igel.
Merke:
Im Zuge des Frühlings ernähren sich die Tiere in erster Linie von Regenwürmern, Gehäuseschnecken, Schmetterlingslarven und Ohrwürmern, während sie im Sommer bevorzugt Nacktschnecken und Käfer erbeuten.
Zur Ortung potentieller Futtertiere, die konzentriert im Bereich der Erdoberfläche zu finden sind, nutzen sie ihren Geruchssinn sowie ihr Gehör, das eine Frequenzwahrnehmung bis in den Ultraschallbereich ermöglicht.
Hier frisst ein Igel eine Schnecke:
Zudem essen die mit insgesamt 36 Zähnen ausgestatteten Insektenfresser Eier bodennah brütender Vogelarten. Einzelfallabhängig verzehren sie ebenso Aas.
Was für Schnecken fressen Igel?
Igel, die ausschließlich naturreines Wasser trinken, fressen generell jegliche Art von Schnecken. Sie dienen als Quelle für tierisches Protein und sorgen für eine ausreichende Futteraufnahme. Für ein bestmögliches Gewicht muss ein Igel pro Nacht durchschnittlich 50 bis 100 g Futtertiere verzehren.
In Relation zu Käfern, Schmetterlingslarven und Regenwürmern gelten Schnecken für eine optimale Igelnahrung als vergleichsweise weniger wichtig. Vegetarische Speisen wie Nüsse fressen Igel nicht.
Fressen Igel Nacktschnecken?
Nacktschnecken stehen auf dem Speiseplan der Tiere. Im Nachgang an den Verzehr säubern sich die Igel häufig das Maul mit Hilfe von Gras. Auf diese Weise entfernen die Insektenfresser den Schneckenschleim rund um die Maulhöhle.
Zusätzlich rollen sie Nacktschnecken, die zu durchschnittlich 90 % auf Wasser basieren, unmittelbar vor der Vertilgung über die Erdoberfläche, um sie von übermäßigem Schleim zu befreien und sie bestmöglich für den Verzehr zu präparieren.
Einzelfallabhängig tragen Nacktschnecken Lungenwurmlarven in sich. Diese Parasiten besiedeln die Lunge des Igels und schädigen das Lungengewebe. Der igeleigene Organismus reagiert auf die Verdauung der Käferpanzer mit der Produktion von Blausäure, die etwaige Lungenwurmlarven im igeleigenen Organismus abtötet.
Fressen Igel Weinbergschnecken?
Die in Deutschland unter Naturschutz stehenden und als besonders gemütlich geltenden Schnecken, die sich primär von abgestorbenen Pflanzen ernähren, stehen auf dem Speiseplan der Igel.
Fressen Igel tote Schnecken?
Egal ob lebendig oder tot; Schnecken gehören auf den Speiseplan der Säugetiere. Sie essen demnach sämtliche Exemplare wie etwa Schneckenarten der Gattungen Schnecken mit Haus, rote Schnecken und braune Schnecken.
Sind Schnecken schädlich für Igel?
Schnecken sind grundsätzlich nicht schädlich für die Stacheltiere. Vielmehr betankt er die igeleigenen Nährstoffdepots und begünstigt Fettreserven. Bevorzugt verspeisen die nachtaktiven Säugetiere Nacktschnecken der Gattungen Boden-Kielschnegel, Tigerschnegel sowie vergleichsweise junge Gartenwegschnecken.
Im direkten Vergleich dazu verzehren sie Wegschnecken eher ungerne. Laut Experten ist der Igel deutschlandweit das einzige Säugetier, das ausgewachsene Exemplare der Kapuzinerschnecke verspeist. Vor dem Verzehr entschleimt er die Schnecken. Dieser Vorgang nimmt in der Regel rund 30 Minuten in Anspruch.
Achtung:
Sind die vom Igel verköstigten Schnecken allerdings Träger von Lungenwurmlarven, ist der Genuss der diesbezüglichen Schnecken tatsächlich gesundheitsschädlich für den Igel.
Fressen Igel Schneckenkorn?
Insektizide wie etwa Schneckenkorn entfalten eine gesundheitsschädliche Wirkung auf den igeleigenen Organismus. Gartenbesitzer, die ihre Gartenfläche igelfreundlich gestalten und den Stacheltieren einen attraktiven Lebensraum bieten möchten, sollten deshalb zwingend auf den Einsatz von Insektiziden verzichten.
In Ausnahmefällen ist Schneckenkorn lediglich lokal begrenzt und zielgerichtet auszubringen. Da Schneckenkorn sämtliche Schneckenarten schädigt, bremst der diesbezügliche Einsatz die Humusbildung im heimischen Garten aus und beeinflusst das garteneigene Ökosystem negativ.
Da Laufkäfer, Kröten, Spitzmäuse und Eidechsen Schneckeneier, Schneckenlarven und Schnecken fressen, präsentieren sie sich als intelligente Alternative zu Schneckenkorn.
Tigerschnegel ernähren sich lediglich von abgestorbenen Pflanzenmaterialien und fressen Eier anderer Nacktschnecken, sodass sie den Bestand an potentiellen “ Schadschnecken“ im heimischen Garten clever eindämmen. Ebenso essen Tigerschnecken bzw. Tigerschnegel Aas, Kot und Pilze.
Wenn du auf den Gebrauch von Schneckenkorn bewusst verzichten und das ganzheitliche Ökosystem deines Gartens effektiv schützen möchtest, solltest du im Bereich deines Gartens zwingend Lebensräume für natürliche Schneckenfeinde schaffen.
Integriere zudem schneckenabwehrende Pflanzen wie etwa Storchenschnabel, Eisenhut, Gartenmohn und Fetthennen in deine Gartengestaltung.
Welche Futteralternativen sind für Igel besser als Schnecken?
Da die chitinhaltigen Käferpanzer als natürliche Zahnbürste für den Igel fungieren, die spitzen Backenzähne im Rahmen des Knackens schleifen und die igeleigene Zahngesundheit ganzheitlich fördern, gelten Laufkäfer bzw. Käfer aller Art als erste Wahl im Bereich artgerechte Igelnahrung.
Darum ist der Verzehr von Käfern besonders wichtig…
Merke:
Der regelmäßige Verzehr von Käfern beugt demzufolge zielgerichtet etwaigen Zahnproblemen entgegen, die in der Praxis maßgeblich die Überlebenschancen der Insektenfresser in der freien Natur senken.
Parallel dazu fungieren die unverdaulichen Käferpanzer als Ballaststofflieferanten, die die Darmaktivität effektiv ankurbeln und eine optimale Nahrungsverwertung fördern.
Waldlaufkäfer zählen zu der Gruppe der „Igel-Leckerbissen“. Lauf-, Aas-, Rüssel-, Marien-, Blatthorn-, Wasser- und Weichkäfer haben eine entsprechend ausgeprägte Bedeutung als Igelfutter. Gleiches gilt für Kurzflügler.