Igel sind Kulturfolger. Sie bewohnen Gärten, Parks und Wälder. Sie ernähren sich als Wildtiere von Kleinstlebewesen. Gesunde, wohlgenährte Stacheltiere sollten nicht vom Menschen zugefüttert werden und auf keinen Fall darf der Igel Milch trinken.

Der Artikel geht im Folgenden darauf ein, wann und welche Igel wie gefüttert werden dürfen.

Dürfen Igel Milch trinken?

Igel dürfen keine Milch trinken. Igel lieben zwar Milch, sind aber laktoseintolerant und die Milch macht sie krank. Gib Igeln nur Wasser zu trinken.

Igel brauchen in der Regel unsere Hilfe nicht, jedoch erfordern bestimmte Notlagen auch notwendige Unterstützung für die kleinen Säuger. Ein verletztes Tier, ein verlassenes Baby oder ein abgemagerter Igel im Winter braucht natürlich unsere Hilfe. 

Wir lernen, wie wir den Tieren am besten helfen können und was wir tunlichst vermeiden müssen. Denn nicht alle Nahrungsmittel helfen dem Igel beim Überleben. Die stacheligen Gesellen vertragen nämlich keine Milch, denn sie können die Laktose weder verdauen noch abbauen. 

Leider schmeckt dem kleinen Säugetier die Milch gut, gut für ihn ist sie nicht. Der Igel bekommt Durchfall, der im Verborgenen wütet, denn meistens ist der Igel nach dem „Saufgelage“ verschwunden. 

Das Tier verkriecht sich und wird zusätzlich noch durch Koliken geschwächt. In den meisten Fällen erholt es sich nicht mehr.

Was passiert, wenn Igel Milch trinken?

Das Tier bekommt Durchfall. Eine Folgeerscheinung seiner Laktoseintoleranz. Denn die Laktose wandert nicht so einfach in den Darm des Igels. Damit sie verwertet werden kann, muss sie zuvor aufgespalten werden. 

Wenn der Igel älter wird und die Milch der Igel-Mama nicht mehr benötigt, kommt jedoch die Aktivität des dafür zuständigen Enzyms, der Laktase, zum Erliegen. Es ist überflüssig geworden, weil nun der Kleine groß geworden ist. Dieses Enzym macht aber, dass die Laktose in eine für den Körper annehmbare Form gebracht wird, sodass sie schließlich durch die Darmwand gelangt. 

Ohne diese wichtige „Vorarbeit“ verbleibt der unverdaute Milchzucker im Darm und richtet allerlei Schäden an, unter anderem ist er Auslöser für den Durchfall. Aus diesem Grunde ist auch die Aufzucht von Igeln eine Sache für Profis. 

Wann darf man den Igeln feste Nahrung anbieten, welche und wie wird mit der Milch verfahren, die zum Herstellen ebenfalls Fachkenntnis erfordert? Diese und viele weitere Fragen ergeben sich im Zuge der Pflege von stacheligen Waisenkindern.

Was trinken Igel am liebsten?

igeln wasser geben

Wasser ist das richtige Mittel der Wahl. Wasser finden ausgewachsene Igel in der Natur und auf Wasser ist ihr Körper eingestellt. Wenn wir also den kleinen Kerlen ein Schälchen Wasser hinstellen, machen wir nichts falsch.

Darf ich Igeln Katzenmilch geben?

Nein, auch keine Katzenmilch, keine Kuhmilch, keine Ziegenmilch. Die Gefahr des Durchfalls besteht bei allen Sorten Milch, sogar der laktosefreien Sorte.

Allerdings sollte auch die Katze keine Milch bekommen, da auch sie den Milchzucker im Erwachsenenalter nicht mehr verdauen kann.

Kann ich Igeln laktosefreie Milch geben?

Auch die laktosefreie Milch ist für den Igel tabu. Da der kleine Säuger im Erwachsenenalter keinen natürlichen Zugang mehr zu Milch hat und ein Baby-Igel von seiner Mutter nur für kurze Zeit Milch bekommt, die sich darüber hinaus stark von der Muttermilch anderer Säugetiere unterscheidet, sollten wir dem Igel nichts anbieten, von dem wir nicht hundertprozentig wissen, woraus es im Einzelnen besteht. 

Denn wer kann schon genau sagen, welche Inhaltsstoffe sich in der laktosefreien Variante befinden und zu welchen Anteilen? Deklaration ist eine Sache, kommerzielle Mixtur die andere!

Ist Hafermilch für Igel geeignet?

Um einen verletzten oder mageren Igel aufzupäppeln, dürfen zwar Haferflocken mit Katzen-Nassfutter gemischt angeboten werden, aber niemals Hafermilch, da auch sie wie andere Milchsorten Inhaltsstoffe enthält, die für den Igel gesundheitsschädlich sind.

Am Schluss

Für alle Igel-Notfälle gibt es Igelstationen und Naturschutz-Organisationen, die das Fachwissen und die Erfahrung haben, sowohl verletzte und kranke Tiere, als auch Babyigel artgerecht zu füttern

Die stacheligen Wildtiere sind, was Nahrungserwerb und Überlebensstrategien anbelangt, von Mutter Natur perfekt ausgestattet. Durch die großen Veränderungen im Hinblick auf die Klimakrise und Bevölkerungswachstum haben sich jedoch auch die Lebensbedingungen der Igel verschlechtert. 

So benötigen auch die Igel ab und zu vermehrte Fürsorge. Das gilt es zu erkennen, denn nicht alle Igel, die uns begegnen, brauchen unsere Hilfe. 

Erwachsene Igel beispielsweise, die weit unter 1000 Gramm wiegen und vor dem Winterschlaf am Tage unterwegs sind, brauchen Hilfe, junge Igel müssen mit mindestens 600 Gramm in den Winter gehen. 

Verletzte Tiere dürfen immer gerettet werden, sollten jedoch auch mit der Option in Pflege gehen, so schnell wie möglich wieder in die Freiheit entlassen zu werden.